Unser
Auto-Unterstand - auch
Carport genannt.
So sieht unser Unterstand im März 2012 - ca. 1 Jahr nach Baubeginn aus.
Unterstellmöglichkeit für zwei PKW von der
Planung bis zur Fertigstellung.

Nachdem der Standort festgelegt war, wurde die genaue Lage der
Punktfundamente ausgemessen und ausgeschachtet.
Fertige Mischung für die Fundamente gibt es in jedem
Baumarkt. Die
Nutzlast von 400 Kg wurde hier bei unserer 33 Jahre alten
Acadiane (Bj. 1978) etwas mehr als voll ausgenutzt.

Mit Hilfe eines leeren Farbeimers und einer alten Bohrmaschine mit einem Quirl wird die Mischung für die Fundamente bereitet. Um Material zu sparen habe ich so viel wie möglich Steine beim Einfüllen in die Löcher zugegeben - erst eine Schicht Beton, dann Steine zugeben und mit einem Holzstock reindrücken und verdichten. Dann wieder eine Schicht Beton und wieder Steine. Als letzte Schicht kommt wieder Beton, der ordentlich mit einer Maurerkelle geglättet wird.

Für die senkrechten Ständer habe ich
alte Holzbalken verwendet.

Mithilfe von
Kater Balou, der aufpasste, dass wir hinten nirgends aneckten konnten wir sogar diesen alten, sieben Meter langen Balken transportieren.

Bevor ich diesen Balken in drei Teile zersäge, muss der
Sicherheitsinspektor (Kater Balou) erst noch absteigen.
Einige der Balken sind hier schon auf Länge geschnitten.
Die Berechnung der Länge der einzelnen Balken war durch das unebene Gelände etwa kompliziert.
Zuerst habe ich mithilfe eines rotierenden Lasers die Höhenunterschiede ermittelt. Danach musste die Säule mit der niedrigsten Höhe festgelegt werden und bei den Anderen die Abweichung entsprechend dazugezählt werden. Zum Abschluss der Berechnung habe ich noch das üblich Gefälle für ein Flachdach eingerechnet.

Bei der Bearbeitung eines alten Balkens fand ich diese, über 150 Jahre alte, mit Bleistift geschriebene Notiz vom 21.06.1860.

Die Balken habe ich mit einem Gemisch aus reinem Leinöl (direkt von einer Ölmühle) und einem Pigment (Palisander) gestrichen.
Deutlich zu sehen ist, dass jeder Balken eine andere Länge hat.

Auf die Punktfundament habe ich jeweils eine straffen, eloxierten Winkel aufgeschraubt und an diesen wurden die Ständer befestigt.
Mit langen, dünnen Bretter hab ich die Ständer, wie im Bild ersichtlich, provisorisch stabilisiert.

Mittels einer "Schiefen Ebene" wurden die schweren 6 Meter langen 20 x 10 cm Holzbalken nach oben geschoben.
Dazu hab ich hinten zwei einfache Bretter befestigt und den Balken wechselseitig immer so einen Meter nach oben geschoben. Von der Garage bis hierher diente unser altbewärter zweirädriger Handwagen als Transportmittel.

Oben habe ich den Balken über die Ständer gehoben und wechselseitig über die Querverbinder geschoben, bis der erste Querbalken vorn in der richtigen Positon lag.
Und dann kam ein grosser Augenblick - die Kontrolle der horizontalen Lage mit einer Wasserwaage - es stimmte fast auf`s µ genau.

Jetzt sind alle vier Querbalken an der richtigen Stelle.

So sieht das ganze von oben aus.
Als nächstes wurden Kanteln 80 x 80 mm (alte Bestände) im Abstand von 50 - 60 cm längs auf den Querbalken befestigt und darauf die Schalbretter.

Hier ist schon alles mit Leinöl behandelt, die Verstrebungen sind drin und die Dachpappe ist befestigt.
Zwei Autos stehen auch schon drin - die Beiden konnten es gar nicht erwarten!

So nach und nach bekommt unser Unterstand jetzt mehr und mehr Volumen bzw. Gewicht.

Für das Feuerholz hab ich Halbrundhölzer gelegt, damit die Luft unten durchblasen kann und das Holz auch von unten belüftet wird und gut durchtrocknet.
Das Spalten des Holzes wurde von unserer AS-2R erledigt (Axt, Spalter und zwei Rentner) - in Anlehnung an eine der letzten Erfindungen in der DDR - die Straßenbaumschine HS-3R (Hacke, Schaufel und drei Rentner).

Links passen zwei Reihen hin - hier rechts drei Reihen und hinten kommen noch mal zwei Reihen, so dass wir ca. 20 Festmeter Holz unterbringen.

So sieht`s aus, wenn`s fertig ist.
Unseren beiden KFZ-Veteranen bekommt die frische Luft hier draussen wesentlich besser. In unserer hinteren Garage ist es auch im Sommer immer sehr kühl. Jedesmal, wenn da sommerlich, warme Luft reinkommt, beschlägt alles und man kann förmlich den Eisenteilen beim Rosten zuschauen.

Jetzt hat Sabine den Unterstand auch noch als Wäschetrockner entdeckt.